Wusstest Du, dass sich das Berufsbild von vielen Angestellten im Justizwesen derzeit aufgrund von Digitalisierungsmaßnahmen maßgeblich verändert? Justizbeschäftigte spielen dabei eine zentrale Rolle: ob an Gerichten, Staatsanwaltschaften oder anderen Institutionen. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf und unterstützen Richter, Staatsanwälte und andere juristische Fachkräfte bei ihrer Arbeit – künftig auch digital. Auf dieser Seite findest Du viele Beiträge zu unterschiedlichen juristischen Berufsfeldern. Hast Du bereits unseren Beitrag zum Thema Berufsbetreuer werden gelesen?
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Die Aufgaben von Justizbeschäftigten reichen von der Bearbeitung der Gerichtsakten über die Organisation des Verwaltungsbetriebs bis hin zur Unterstützung von Bürgern. Doch was machen Justizbeschäftigte konkret? Welche Voraussetzungen musst Du erfüllen, um in der Justizverwaltung tätig zu werden und wie läuft das Bewerbungsverfahren ab? In diesem Beitrag geben wir Dir einen umfassenden Überblick über die Tätigkeiten, die Anforderungen und die Chancen für Deinen beruflichen Einstieg in der Justiz.
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Aufgaben von Justizbeschäftigten
Neben den verfahrensentscheidenden Akteuren wie Richtern oder Staatsanwälten sorgst Du als Justizbeschäftigte/-r dafür, dass die Verfahren laufen und es zu Entscheidungen kommt. Ob die Schriftgut- und Aktenverwaltung in der Geschäftsstelle, die Registratur oder Service- bzw. Infostellen: Justizbeschäftigte sorgen an vielen Stellen dafür, dass unser Rechtssystem funktioniert und die strengen gesetzlichen Vorgaben für den Verfahrensgang eingehalten werden. Die Aufgaben gestalten sich wie folgt:
- Unterstützung von Richtern und Staatsanwälten (z. B. Ladung zur mündlichen Verhandlung durchführen, Schreiben an Prozessbeteiligte verfassen, telefonischer Ansprechpartner für Behördenvertreter sein)
- Bearbeitung und Verwaltung von Akten (z. B. eingehende Dokumente auf elektronischem Weg erfassen und dem zugehörigen Verfahren zuweisen)
- Organisation von Terminen (z. B. Abstimmung von Terminen mit Behörden und Rechtsanwälten)
- Betreuung und Beratung von Bürgern (z. B. Hilfestellung bei der Antragstellung geben)
Voraussetzungen für die Tätigkeit im Justizwesen
Wer im Justizwesen arbeiten möchte, sollte nicht nur Interesse an Recht und Verwaltung mitbringen, sondern auch eine Reihe wichtiger Voraussetzungen erfüllen. Diese umfassen schulische und berufliche Qualifikationen, persönliche Kompetenzen sowie gesundheitliche Anforderungen. Werfen wir im Folgenden einen genaueren Blick darauf:
Schulische und berufliche Qualifikation
Für die meisten Positionen im Justizwesen ist mindestens ein mittlerer Schulabschluss (z. B. Realschulabschluss oder qualifizierter Mittelschulabschluss) erforderlich. Wer sich nicht für eine Ausbildungsstelle, sondern für eine sonstige freie Stelle bewerben möchte, sollte eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem verwandten Feld, beispielsweise als Justizfachangestellter, Bürokaufmann oder Verwaltungsfachangestellter, vorweisen können. Quereinsteiger mit Erfahrungen in ähnlichen Verwaltungsberufen können ebenfalls eine Chance haben.
Die schulischen Qualifikationen werden im Einstellungsverfahren gemeinsam mit dem Ergebnis des (Online-) Einstellungstests betrachtet. Anhand Deiner Bewerbungsunterlagen, den Noten sowie dem Einstellungstest-Ergebnis wird entschieden, wer zu einem persönlichen Interview eingeladen wird.
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Persönliche und soziale Kompetenzen
Justizbeschäftigte übernehmen eine verantwortungsvolle Rolle im öffentlichen Dienst. Daher sind Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Diskretion unverzichtbar. Besonders im Umgang mit sensiblen Daten und rechtlichen Vorgängen wird eine hohe Genauigkeit erwartet. Auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und ein souveräner Umgang mit Bürgern und Kollegen sind entscheidend. In einem persönlichen Vorstellungsinterview wird daher sehr genau darauf geachtet, ob Du gut ins Team passen würdest.
In der Gruppengeschäftsstelle kann es immer wieder erforderlich sein, Kolleginnen und Kollegen zu vertreten. Dabei bist Du Ansprechpartner/-in für mehrere Kammern bzw. Richterinnen und Richter. Eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine ausgeprägte Auffassungsgabe zählen zu den wohl wichtigsten Kompetenzen.
Gesundheitliche Anforderungen
Für die Tätigkeit als Justizbeschäftigte /-r ist eine körperliche und geistige Belastbarkeit notwendig. Der Arbeitsalltag kann durch die Bearbeitung umfangreicher Akten, Fristen und anspruchsvoller Situationen herausfordernd sein. Eine gute Konzentrationsfähigkeit sowie die Fähigkeit, auch in stressigen Momenten ruhig und organisiert zu bleiben, gehören zu den grundlegenden Anforderungen.
Der Arbeitsalltag verlagerte sich mit Blick auf aktuelle Maßnahmen zur Digitalisierung immer mehr an den Schreibtisch-Arbeitsplatz. Damit ist für nahezu jede Tätigkeit in der Justiz klar: die Arbeit am Schreibtisch wird zu Deinem Alltag gehören. Damit ist die Ergonomie am Arbeitsplatz bedeutender geworden – höhenverstellbare Schreibtische und regelmäßige Augenuntersuchungen in der Dienststelle dienen der Gesundheit der Mitarbeitenden.
Einstieg und Karriere im Justizwesen
Die Justiz bietet Quereinsteigern die Möglichkeit, Justizbeschäftigte /-r zu werden. Daneben gibt es eigene Ausbildungs- und duale Studienwege im Justizwesen, je nach schulischem Hintergrund und persönlichen Interessen. Ein klassischer Weg ist die Ausbildung zum Justizfachangestellten. Hier lernst Du die Grundlagen der Verwaltung, Aktenbearbeitung und rechtlichen Abläufe direkt in Gerichten oder Staatsanwaltschaften kennen. Für diese Ausbildung wird ein mittlerer Schulabschluss, mindestens jedoch ein qualifizierter Mittelschulabschluss vorausgesetzt.
TIPP: Bist Du an einer Ausbildung interessiert? In unserem Beitrag über die Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten findest Du mehr Infos über diesen Ausbildungsweg.
Wer ein Fachabitur, das fachgebundene Abitur oder die allgemeine Hochschulreife anstrebt, kann sich für einen dualen Studienweg im Justizwesen bewerben. Die Justizverwaltungen der Länder bieten hier das duale Studium zum/zur Rechtspfleger/in an. Während des dreijährigen Studiums, das an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege sowie in den Justizbehörden stattfindet, erlernst Du sowohl juristische Grundlagen als auch praktische Kenntnisse der Rechtspflege. Nach Abschluss des Studiums bist Du in der Lage, eigenständig wichtige Entscheidungen in Bereichen wie der Grundbuchführung, Nachlasssachen oder Zwangsvollstreckungen zu treffen. Rechtspfleger/innen agieren als Beamte des gehobenen Dienstes bzw. der dritten Qualifikationsebene.
TIPP: Für mehr Informationen über ein duales Studium zum/zur Rechtspfleger/in besuche gerne unsere Seite Beamtentest-Vorbereitung.de !
Das Einstellungsverfahren für angehende Justizbeschäftigte
Das Einstellungsverfahren für Justizbeschäftigte beginnt mit Einreichung der Bewerbungsunterlagen. Je nach Land werden Anschreiben, Lebenslauf sowie Nachweise über Qualifikationen über ein Onlineportal hochgeladen und an die Einstellungsbehörden übersendet. Die Online-Einreichung der Unterlagen erfolgt entweder über die Website des Justizministeriums Deines Landes oder die Website des zuständigen Oberlandesgerichts. Auf diesen Websites findest Du entsprechende Buttons und/oder Links, denen Du folgst – auf diese Weise gelangst Du zur Online-Bewerbung.
Achte darauf, alle Unterlagen vollständig und fristgerecht einzureichen, da unvollständige oder zu spät eingegangene Bewerbungen häufig nicht berücksichtigt werden können. Nach einer erfolgreichen Vorauswahl erfolgt die Einladung zum Einstellungstest. Dieser Test findet in der Regel online statt. Häufig wird er als „Online Assessment“ bezeichnet. Der Test prüft Deine Konzentrationsfähigkeit, Dein logisches Denken und Deine Kenntnisse im Bereich Verwaltung und Recht.
Ein Vorstellungsgespräch bildet oft den Abschluss und dient dazu, Deine persönlichen und sozialen Kompetenzen zu bewerten. Schließlich dient das Gespräch dazu, sich persönlich kennenzulernen – ein unverzichtbarer Schritt im Einstellungsprozess. Eine gründliche Vorbereitung auf das Einstellungsverfahren, insbesondere auf den Einstellungstestest, ist entscheidend, um eine realistische Chance auf eine Einstellung zu haben.
Fazit: Eine Bewerbung – viele Möglichkeiten
Ein Einstieg als Justizbeschäftigter in der Justizverwaltung bietet nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst, sondern auch vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Mit den richtigen Voraussetzungen und einer gründlichen Vorbereitung auf das Einstellungsverfahren kannst Du die erste Hürde erfolgreich meistern und Deine Karriere in der Justizverwaltung starten. Egal, ob Du Dich für eine klassische Ausbildung, ein duales Studium oder einen Quereinstieg interessierst – die Justiz bietet Dir zahlreiche Wege, Deine Fähigkeiten einzubringen und weiterzuentwickeln. Unsere Online-Lerninhalte bereiten Dich optimal auf das Einstellungsverfahren vor.